Umgestellt (1): macOS vs. Ubuntu

An Apple a day keeps the doctor away. Frei nach diesem Motto war die Betriebssystemwahl für uns über Jahre eine klare Sache. Aber gibt es da nicht noch eine Alternative mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis?

Im Zuge einer Neugründung wollen neben unzähligen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen natürlich auch die Fragen nach den ganz alltäglichen IT-Werkzeugen für das eigene Unternehmen geklärt werden. Mit unserer Artikel-Serie „Umgestellt“ möchten wir einen Einblick in die von uns eingesetzte IT-Landschaft geben.

Mac OS X (oder heute macOS genannt) bot ein höchst stabiles System, das im Alltag (fast) immer genau das getan hat, was man von ihm erwartete. Natürlich gibt es auch Nutzer, die diese Aussage nicht unterstützen würden, für unseren Projekt-Alltag war OS X eine sehr gute Wahl.

Nebenher bringt OS X einige Helferlein für die tägliche Büroarbeit mit, die man dem offiziellen Marketing-Sprech folgend, einfach nur als großartig bezeichnen kann. An Apple Mail, iCal und Apples Adressbuch reicht keine Alternative heran. (Sachdienliche Hinweise zum Auffinden konkurrenzfähiger Aternativen werden gern entgegen genommen!)

Nun ist es mit OS X aber so eine Sache. Es lässt sich nur auf Apple-Hardware installieren. Und auch wenn einige es trotzdem auf fremder Hardware laufen lassen, ist das keine Lösung für den professionellen Einsatz. So entscheidet man sich wohl oder übel auch für einen Mac, wenn man sich für OS X entscheidet. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht durchaus ein Problem, denn wenn man zu kleineren Abstrichen bereit ist, findet man vergleichbare Hardware schon für ein Drittel des Preises. Plaste statt Aluminium ist zwar nicht so hip, gerade wenn man für eine neues Unternehmen aber einen kleinen Stapel Notebooks benötigt, summiert sich der Preisunterschied auf den Gegenwert eines kleinen Gebrauchtwagens.

Gibt es ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis?

Scheut man die Kosten der Apple-Geräte, stellt sich die Frage nach einer sinnvollen Alternative. Die Hardware gibt es von vielen Herstellern. Beim Betriebssystem sieht es wesentlich einsamer aus. Um ernsthaftes Arbeiten zu ermöglichen, bleibt aus unserer Sicht nur noch Linux als Alternative. So stand als nächstes die Entscheidung für die richtige Distribution im Raum. Aus Gewohnheit und einem guten Gefühl heraus, griffen wir zu Ubuntu. Auch wenn Canonicals Sonderwege in den letzten Jahren bei vielen Nutzern Verunsicherung hervorriefen, so liefert Ubuntu noch immer ein stabiles und recht intuitiv benutzbares System. Außerdem ist der Vorteil einer wohlstrukturierten IT, dass ein Wechsel des Client-Betriebssystems schnell und unkompliziert möglich ist. Von daher hatten wir keine großen Bedenken, uns für Ubuntu zu entscheiden.

Auch heute – nach etlichen Wochen im Produktiv-Einsatz – lässt sich nichts negatives berichten. Alles nötige Handwerkszeug steht als Open-Source Software zur Verfügung. Lediglich die mangelnde Kontakte-Kalender-Mail-Unterstützung schmerzt. Beim eingebauten Backup dürfte gern noch eine Schippe nachgelegt werden. Auch wenn das Prinzip an Apples Time-Machine erinnert, so lassen sich mittels der GUI keine einzelnen Dateien, sondern nur ganze Tagesbackups wiederherstellen. Der Speicherverbrauch lässt sich nur ungenügend begrenzen und das manuelle Löschen alter Backups wird nicht unterstützt. Wir bleiben trotzdem fleißige Ubuntu-Nutzer.